Rundgang durchs Tierheim, Igelstation & Wissenswertes

 

Wir betreiben eine Igel-Pflegestation!

(Keine Aufzuchtstation für Jung-Igel)

 

Herbstzeit bedeutet im Tierheim auch, dass die Igelsaison bald beginnt. Das Tierheim Vaihingen betreibt seit Jahren eine Igelstation, um NOTLEIDENDE Igel zu pflegen, um sie dann wieder auswildern zu können. Igel stehen unter Naturschutz und dürfen nur dann in menschliche Obhut genommen werden, wenn sie Hilfe benötigen. Hilfe ist nur notwendig, wenn sie verletzt, krank oder verwaist sind. Das Gewicht zu Beginn der Herbstzeit ist noch kein Kriterium, Igel in Gefangenschaft zu nehmen, denn man muss beachten, dass die meisten Jung-Igel im August oder zum Teil später zur Welt kommen. Sie verbringen 6 Wochen bei der Mutter und sind danach auf sich selbst gestellt.

Aus diesem Grund findet man auch noch Anfang Oktober Igel mit einem Gewicht von 200 g. Generell kann man sagen, dass gesunde Igel, die Anfang Oktober 200 g und Mitte Oktober 350 g wiegen eine gute Chance haben bis Anfang November auf 500 g zu kommen und mit diesem Gewicht in den Winterschlaf gehen können. Erst mit Einsetzen des Dauerfrostes setzt die Hilfsbedürftigkeit für zu kleine Igel (also unter 500 g) ein. Gartenbesitzer sollten ihren Garten igelfreundlich gestalten, also Laub und Schnittgut liegen lassen, damit die Igel darunter genügend Insekten finden können.

Für junge Igel ist zusätzlich das abendliche Füttern ebenso eine große Hilfe, z.B.:

  • Katzennassfutter mit einem Teelöffel Haferflocken

  • Kitten-Katzentrockenfutter

  • auch mal ein ungewürztes Rührei

können helfen, dass sie schneller zunehmen. Zu trinken gibt man ihnen nur Wasser, NIEMALS MILCH – die ist völlig unverträglich für Igel und kann lebensbedrohlichen Durchfall verursachen!

Also eine große Bitte: Gesunde agile Jung-Igel lieber im Garten gut zufüttern, anstatt sie viel zu früh einzusammeln.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an uns. Wir beraten Sie gerne!

Hier finden Sie wertvolle Informationen Rund um das Wildtier “Igel”. Das Informationsheft wurde uns freundlicherweise vom Verein Pro Igel e.V. zur Verfügung gestellt.

——-——————————————-

Heute möchten wir mal ein großes DANKESCHÖN an unsere Igel-Pflegestelle richten!

Jeden Winter gibt es hilflose Igel, welche es alleine nicht durch den Winter schaffen würden. Sei es, weil sie nicht genug Gewicht haben, krank sind oder eine Verletzung haben.

Zum Glück gibt es unsere Igel-Pflegestelle, wo sich in der Zeit rührend um die Patienten gekümmert wird.

Im Frühjahr dürfen sie dann nach und nach wieder ausgewildert werden. Am besten dort, wo sie herkommen

Zu den (täglichen) Aufgaben gehören zum Beispiel:
-Tierarztbesuche
-Dokumentation
-Kot sammeln und untersuchen lassen
-Behandlungen
-Gesicherter Winterschlaf
-Auswilderungsplätze aussuchen und unterstützen
-tägliche Reinigung der Boxen
-Wiegen
-Füttern
-Zecken absammeln

Des Weiteren wird auch im Kindergarten über das Thema Igel aufgeklärt.

Im Frühjahr dürfen die Igel dann nach und nach wieder ausgewildert werden. Am besten dort, wo sie herkommen

Auf den Fotos seht ihr zum Beispiel:

-Fauchi, welcher ohne Stachelkleid einzog
-Tilly, welche mehr tot als lebendig zur Pflegestelle kam
-Luna, welche viel zu leicht und voller Würmer kam und sich oft übergeben hat. Mit im Gepäck hatte sie ihre 3 Babys.
-Und noch viele mehr, die nun wieder ihre Freiheit genießen dürfen

Wir finden den Einsatz ganz wunderbar und sind sehr dankbar über die Unterstützung!

 

Igel in Not – so viele Tiere wie nie brauchen Hilfe – 

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.tierschuetzer-im-kreis-boeblingen-und-ludwigsburg-igel-in-not-so-viele-tiere-wie-nie-brauchen-hilfe.0dee4c57-7358-460a-b278-381a419be6bb.html

 

Wildtier gefunden – Was tun?

 

Wildtiere, also Tiere, die nicht in menschlicher Obhut leben, sind herrenlos. Alle unterliegen dem Tierschutzrecht, je nach Art aber auch anderen Bestimmungen, wie z.B. dem Jagd- und/oder Naturschutzrecht.

Unter das Jagdrecht fallen z.B.:

  • Füchse

  • Reh- und Schwarzwild

  • Feldhasen

  • Wildkaninchen

  • Waschbären

  • Dachse

  • Marder

  • Wildenten und Wildgänse

  • fast alle Greifvögel und Falken

 

Verletzungen, Krankheiten, natürliche Auslese sowie der Tod gehören zum natürlichen Kreislauf und sind wichtig für das Ökosystem.
Wildtiere sind nicht an Menschen, geschlossene Räume oder Gehege gewöhnt. Sie sind nicht zahm! Enger Kontakt zu Menschen, intensive Behandlung und gut gemeinte Pflege bedeuten für sie Dauerstress. Nicht selten sogar den Beginn eines langen Leidensweg in menschlicher Obhut.

Wenn Sie verletzte, tote oder verwaiste Wildtiere an sich nehmen, die dem Jagdrecht unterliegen, müssen Sie dies unverzüglich dem zuständigen Jäger oder der örtlichen Polizeidienststelle melden, andernfalls machen Sie sich sogar strafbar!

Wichtig! Sobald Sie das Tier an sich nehmen, sind Sie in der vollen Verantwortung und Haftung, d.h. Sie müssen auch für die anfallenden Kosten aufkommen.

Wenn ein Wildtier nicht offensichtlich verletzt ist, gilt die Grundregel: FINGER WEG!
Sie tun dem Tier in der Regel keinen Gefallen.

Kontaktdaten der Wildtierbeauftragten des Landes Baden-Württemberg:

Herr Kiefer:          07141-1444612

Herr Zerrweck:    07141-1442349